Der Moment, indem du deine Yogamatte ausrollst und Frieden bei dir einkehrt … Wer Yoga übt, kommt an dem Wort Frieden nicht vorbei. Denn beim Praktizieren von Yoga geht es nicht um das Kontrollieren des Körpers. Ganz und gar nicht: Es bringt Frieden in deinen Körper und deinen (unruhigen) Geist – den Frieden, den er benötigt. Yoga ist… Frieden.
Friede beginnt damit, dass sich jeder von uns jeden Tag um seinen Körper und seinen Geist kümmert. (Thich Nhat Hanh)
Auch Krishna (die Inkarnation des Höchsten) sagt: Das eigentliche Ziel des Yoga ist Frieden. Er muss es ja wissen, gilt er als Gott der Liebe und Freude, Träger des unendlichen Bewusstseins und Retter der Welt und ist damit der Lieblingsgott vieler Hindus. Aber hier geht es nicht um Krishna, sondern um unseren inneren Frieden und wie wir ihn erreichen können. Wie wir wissen, ist das nicht immer easy-peacy. Gerade in hektischen Zeiten, wie jetzt in der Vorweihnachtszeit.
Seinen inneren Frieden zu finden bedeutet in erster Linie zur Ruhe zu kommen, das anzunehmen, was gerade ist. Dafür ist es sinnvoll, Selbstreflexion zu betreiben. Sich von alten Mustern und Glaubenssätzen zu lösen – loszulassen. Mit sich selbst Frieden zu schließen. Dann können wir auch anderen und negativen Situationen in Frieden begegnen.
Innerer Frieden beginnt in dem Moment, in dem du dich dafür entscheidest, dass weder eine andere Person oder ein Ereignis deine Gefühle kontrollieren. (Pema Chödrön)
Neben der Selbstreflexion ist natürlich Yoga eine effektive Methode, um der Hektik des Alltags zu entfliehen. Mit sanften Asanas wirst du nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich flexibler. Durch Pranayama findest du wieder zu deiner inneren Kraftquelle und mit Yoga Nidra oder einer (geführten) Meditation kehrt vollendst Ruhe in dich ein. Durch die Yogaübungen wird deine Eigenwahrnehmung gestärkt, dein Prana, deine Lebensenergie, kann fließen und du wirst dadurch friedvoller. Das bedarf Übung, aber wenn du dich auf diese Methoden einlässt und regelmäßig deine Yogamatte ausrollst oder einen Yogakurs besuchst, wirst du bald spüren, wie du zu deinem Ort der Ruhe findest.
Eine weitere Methode, um seinen Seelenfrieden zu finden, ist Yin Yoga. Es hilft uns, im gegenwärtigen Moment zu SEIN. Durch eine sanfte Yogapraxis lernen wir loszulassen. Durch das längere Halten der Asanas richtest du deinen Blick nach innen. Du bekommst dadurch Raum, um zu fühlen und zu spüren und kannst so negative Emotionen und Blockaden lösen. Lässt du dich auf Yin Yoga ein, breitet sich Ruhe und Frieden in dir aus.
Töne ich nach einer mit Liebe und Hingabe angeleiteten Yogastunde mit den Kursteilnehmerinnen dreimal das OM und verabschiede sie anschließend mit der Grußformel “OM, Shanti, Shanti, Shanti”, dann kehrt Ruhe ein. Ein tiefer inneren Frieden breitet sich aus, was Shanti schließlich aus dem Sanskrit übersetzt auch bedeutet. Aber wie genau wirkt sich innerer Frieden auf uns aus?
Wenn wir inneren Frieden verspüren, dann
- steht unser Gedankenkarussell still,
- sind wir dankbar und zufrieden,
- akzeptieren wir das, was ist,
- urteilen wir nicht über uns und andere,
- können wir vertrauen,
- empfinden wir Freude,
- ist uns bewusst, dass es für alles eine Lösung gibt,
- sind wir in innerer Balance.
Eins sei noch gesagt: Gerade in der heutigen Zeit, in der die Welt durch Kriege und Pandemien gespalten wird, ist es wichtig, ein Leben in Frieden und Harmonie nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit anderen zu führen.
In diesem Sinne wünsche ich eine friedvolle und entspannte Adventszeit.
Namasté Tanja