Wusstest du, dass heute schon Sommersonnenwende – der längste Tag des Jahres – ist. Dieses Ereignis hat es seit mehr als 200 Jahren nicht mehr gegeben. ‘Schuld’ ist das Schaltjahr. Ob nun am 20. oder 21. Juni, dieser Tag steht für den astronomischen Sommeranfang. Stell dir vor, heute steht die Sonne sechzehn Stunden am Himmel. Dabei lässt der Sommer gefühlt noch auf sich warten, aber seine Vorzüge sind schon da. Spürst du es auch? Diese Lebendigkeit und Vitalität? Diese Unbeschwertheit, die der Sommer mit sich bringt? In dieser Jahreszeit fühle ich mich beschwingter, freier, lebendiger und offener.
Der Frühsommer ist geradezu prädestiniert für eine Yogasequenz im Freien.
Vielleicht kennst du auch das wunderbare Gefühl, dass sich in dir ausbreitet, wenn im Frühsommer die Sonne deinen Körper erwärmt und sich deine Muskulatur entspannt. Du gewinnst dadurch mehr Bewegungsfreiheit. Dadurch fallen dir die Asanas leichter. Genau die richtige Zeit für deine Yogapraxis. Wenn du möchtest, kannst du jetzt auch rausgehen und auf einer Wiese, am See/Strand oder im Park im Naturschatten unter Bäumen deine Matte ausrollen.

Machen dir im Hochsommer die Temperaturen zu schaffen, sinkt die Motivation, aktiv zu sein. Vielleicht kennst du auch dieses Gefühl von Trägheit, wenn die Sonne im Zenit steht, voller Kraft strahlt und sich Hitze und Trockenheit ausbreiten. Am liebsten möchtest du NICHTS tun, dich nicht bewegen. Du lässt deinen Yogakurs sausen, weil du lieber im kühlen, abgedunkelten Raum auf dem Sofa liegst. Du bist hin- und hergerissen zwischen aktiv und passiv sein.
Ich verrate dir etwas: Es ist zwar kein Muss, aber eine sanfte Yogapraxis ist eine Wohltat für deinen Kreislauf. Du fühlst dich trotz Hitze frischer. Als Yogalehrerin weiß ich um das Problem. Deshalb übe ich mit meinen Teilnehmerinnen im Hochsommer eine kühlende und entspannende Yogapraxis, wie Yin Yoga. Manchmal bringe ich eine Muskelentspannung nach Jacobson ein oder lasse sie länger als sonst in Shasavana mit Yoga Nidra in ihrer Mitte ruhen. Das wirkt auf sanfte Art dem Hitzegefühl entgegen. Auch Pranayama mit kühlenden Atemübungen hilft dir, entspannt durch den Sommer zu kommen. So kannst du auch nur bei einer Meditation abkühlen und zur inneren Einkehr finden.
Die beste Zeit für Sommeryoga ist bei Sonnenauf- oder -untergang.

Aber nicht nur bei deiner Yogapraxis kannst du Summerfeeling erleben, wenn du die Dinge tun kannst, die in den kalten und dunklen Monaten nur im geschlossenen Raum möglich sind. Wie das Lesen oder Journaling. Das Tolle am Journaling ist, dass du nicht nur deinen Alltag, sondern auch deine kreativen Gedanken und Ideen festhältst. Du kannst dir dabei nicht nur alles von der Seele schreiben, sondern dich auch selbst reflektieren und dadurch deine Träume und Wünsche erfüllen. Und das unter freiem Himmel!
Du bist frei. So weit, wie der Himmel unendlich ist. (Yod U. Kolitscher)
Stell dir vor, wie du an den Strand gehst, deine Decke ausbreitest, die Sonne warm auf deinen Körper scheint und du dich deinen Leidenschaften und deiner Kreativität hingibst. Ist das nicht eine schöne Vorstellung? Wenn du deine Yogapraxis auf dich und deine Bedürfnisse abstimmst, erlebst du nicht nur einen zauberhaften Sommer, du hältst Körper, Geist und Seele in Balance.
Namasté Tanja