Vergangene Woche habe ich Zeit mit Thomas in den Chiemgauer Alpen und im Berchtesgadener Land verbracht. Die Energie der Alpen und der Seen in dieser Region sind unbeschreiblich. Man muss sie erleben. Was uns erwartete, waren Bilderbuchlandschaften. Die Natur, die sattgrünen Blumenwiesen, der blaue Himmel und die frische Luft animierten mich dazu, Yoga zu praktizieren.
Am faszinierenden Königssee, der tief eingebettet zwischen steil aufragenden Felswänden liegt, fanden wir trotz dem Touri-Trubel ein lauschiges Plätzchen, an dem ich die nötige Stille fand, um zur inneren Einkehr zu finden. Mit halb geöffneten Augen, den Blick fixiert auf den See vernahm ich das Glitzern des Wassers wie funkelnde Sterne. Das Boot in der Ferne, das zum Obersee schippert, hatte etwas Idyllisches und war weit genug weg, um sich dem Trubel zu entziehen. Den Widerhall des Trompeten-Echos vernahm ich nicht. Vielleicht, weil es an diesem Tag verstummte. Ich hörte nur das sanfte Plätschern der Wellen, die an die felsenartigen Steine schlugen. Ein beruhigendes Geräusch. Das Vogelgezwitscher trug sein Bestes zu meiner inneren Einkehr bei. Es wehte zwar eine frische Brise, aber die Sonne bescherte uns Wärme und Licht – Sonnenenergie. »Jetzt den Sonnengruß üben«, sagte ich zu Thomas. Leider war unser lauschiges Plätchen nicht geeignet dafür, aber für Vrksasana – den Baum – war genug Platz. Ich fühlte mich geerdet, stand sicher auf einem Bein, was mir nicht immer gelingt. So verweilten wir eine Zeit lang an diesem zauberhaften Ort und verließen ihn erfüllt mit positiver Energie.
Nimm dir jeden Tag die Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen. Achte auf die Melodie die Lebens, die in dir schwingt. (Buddha)
Genauso erging es mir nach einer Wanderung. Nachdem wir den Frillensee umwandert hatten, führte unsere Tour durch einen idyllischen Wald. Unterwegs machten wir Rast in einem Wirtshaus. Dort trank ich den besten Wiesenkräuter-Tee ever. An diesem Tag spielte Blasmusik. Eigentlich nicht unser Musikstil, aber er passte zu der Umgebung und Stimmung. Frisch gestärkt wanderten wir weiter.
Nach einer Weile sahen wir eine Lichtung, die sich nach einem kleinen Hügel auftat. Plötzlich – wie aus dem Nichts – stand sie da. Unsere Bank. Diese Aussicht, die Farben, das satte Grün der Wiesen mit ihrer Blütenpracht, die warme Sonne, der blaue Himmel mit seinen bizarren Wolken, ich konnte nicht anders als hier Yoga zu üben. Weil unsere Yogamattem in der Ferienwohnung lagen, entschied ich mich für Standübungen. Auch hier hielt ich in Vrkshasana meine innere Balance. Ich stand fest und sicher im Krieger I und II. Mich anschließend in Trikonasana (Dreieck) zu öffnen, war eine wahre Wohltat. Mittels Pranayama atmete ich tief die frische klare Bergluft ein. Ich fragte mich: »Wo, wenn nicht hier nimmt man Prana auf?«
Währenddessen versank Thomas auf unserer Bank in seine tägliche Meditation. Erfüllt mit Lichtenergie ruhten wir noch eine Weile an diesem zauberhaften Ort, bis wir auch diesen Tag glücklich und zufrieden beendeten.
So waren wir gewappnet für weitere Ausflüge. Wie z. B. nach Salzburg. Eine wundervolle Stadt, in der Tradition auf Moderne trifft. Fernab vom Massentourismus findet man hier Ruheoasen, so auch auf dem Mönchsberg an der Stupa oder auf dem Hochfelln. Ein zauberhafter Berg auf über 1600 m Höhe. Wie du unten auf dem Plakat sehen kannst, ist Yoga auch in Salzburg beliebt – Yoga immer und überall!
Weil wir auf der Heimfahrt waren und nicht die Zeit dazu hatten, fuhren wir mit der Bergbahn zu einer gigantischen Aussicht vom Hochfelln. Der Frühlings-Enzian blühte unter blauem Himmel bei kühlem, aber erfrischendem Wind. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Last but not least nahmen wir noch den Chiemsee mit. Im wahrsten Sinne des Wortes – das Bayrische Meer.
Impressionen
So könnte ich noch weiterschwärmen von dieser zauberhaften Gegend. Was mich faszinierte, war die Energie, die dort herrscht. Egal, wo wir uns aufhielten, überkam es mich, Yoga zu üben. Ganz sicher waren wir nicht zum letzten Mal in den Alpen. Unsere Yogamatten nehmen wir dann auf unsere Ausflüge mit.
Namasté Tanja