Yoga ist … Annehmen

Im Leben geht es nicht nur ums Loslassen, es geht auch ums – Annehmen. Will heißen, erst wenn wir Situationen, Menschen, Dinge, die uns aus der inneren Balance bringen, annehmen, können wir im Einklang mit uns und unserem Körper leben. Mit Hilfe von Yoga lernen wir wahrzunehmen, was da gerade ist, um es dann anzunehmen. Allein diese Erkenntnis ist schon der erste Schritt, der auf Annahme beruht. Yoga ist … Annehmen.

Im Yoga wird u. a. Körper-Bewusstsein geübt. Wenn wir dieses Bewusstsein erlangt haben, können wir genau fühlen, wenn der Rücken oder der Bauch zwickt. Wir lernen dadurch auf unseren Körper zu hören und dieses Gefühl anzunehmen und entsprechend zu handeln.

Wir entscheiden, ob wir körperliche Leiden annehmen, ob wir uns beim Sport quälen oder den Schmerz annehmen und lieber unsere Yogamatte ausrollen und uns einer sanften Yogapraxis, wie z. B. dem Yin Yoga, hingeben.

Mental Health

Neben dem körperlichen Leiden gibt es noch das mentale Leiden. Wenn es im Leben nicht so läuft, wie wir gerne hätten, kommt Frust und Unzufriedenheit auf. Wenn wir frustriert über das Wetter, den Job oder Menschen in unserem Umfeld sind, sind wir nicht in unserer Mitte und verbrauchen zu viel kostbare Energie. Wenn wir annehmen, was ist, trägt das zu unserer psychischen Gesundheit bei.

Wir entscheiden, ob wir miesepetrig in den Tag starten, weil wir lieber im Bett liegen bleiben würden oder ob wir den Tag begrüßen, uns den unangenehmen Dingen stellen und annehmen, was ist.

Sunny Day

Da wir wissen, dass uns Yoga auf körperlicher und mentaler Ebene unterstützt, können wir das Leben aus einem anderen Blickwinkel betrachten und erkennen, wie wundervoll es ist. Nur um ein Beispiel zu nennen: Wenn wir lernen anzunehmen, was ist, wenn wir dem Leben neugierg und offen begegnen, müssen wir an manchen Tagen nicht mehr denken: »Oh nein, das Wetter ist heute wieder schrecklich.« Der Spruch von Karl Valentin: »Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch trifft es voll auf den Punkt. Nicht wahr?

Wir entscheiden, ob wir uns über das Wetter ärgern oder im Regen tanzen und uns umso mehr freuen, wenn die Sonne wieder scheint.

Challenge

Ein weiteres Beispiel wäre: Wir sitzen morgens auf der Bettkante und denken. »Oh nein, jetzt muss ich wieder zu diesem blöden Job.« Wie wäre es, wenn wir umdenken und unsere Arbeit als Challenge – als Herausforderung sehen? Sind es nicht die Herausforderungen, die das Leben mit Tiefe füllen. Es sei denn, unsere Arbeit ist wirklich ein No Go, dann ist es an der Zeit für einen Wandel, einen Neuanfang. Aber das wäre ein anderes Thema …

Wir entscheiden, ob wir uns bei der Arbeit stressen lassen oder ob wir dankbar dafür sind, Arbeit zu haben und nehmen sie mit Freude an.

Wir haben die Wahl

Dinge, Situationen, Menschen anzunehmen bedeutet seinen Frieden damit zu schließen. Manchmal möchten wir Negatives verdrängen, aber das ist nicht die Lösung. Dem sollten wir Beachtung schenken. Egal, ob es um körperliches oder mentales Leid, den Job oder das Wetter geht. Erst wenn ich Negatives angenommen habe, kann ich es auch loslassen. Wir haben die Wahl, wenn wir das Negative verdrängen oder abweisen, können wir das Positive nicht annehmen. Irgendwie geht es dann doch ums – Loslassen. Nur ist das Annehmen die Voraussetzung dafür.

Natürlich will sowohl das Annehmen als auch das Loslassen gelernt sein. Mit Hilfe einer regelmäßigen Yogapraxis und ausgleichenden Asanas, mit Atemübungen, Tiefenentspannung und/oder Meditation verändert sich unser Lifestyle zum Positiven hin. Wie auch immer, früher oder später will alles angenommen und losgelassen werden.

Alle Dinge sind vergänglich – wenn man dies mit Weisheit sieht, wendet man sich vom Leiden ab. (Buddhistische Weisheit)

Hanami

Wusstest du, dass die Kirschblüte in Japan (Hanami) hoch gefeiert wird? Sie symbolisiert Schönheit und Vergänglichkeit. Für mich sagt sie aus, dass wir das Leben mit all seinen Facetten annehmen, genauso Vergangenes loslassen sollen. Erst dann erfahren wir, wie es sich anfühlt im Hier und Jetzt zu leben. Im Grunde ist das Leben nichts anderes als Hanami.

Namasté Tanja

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