Morgen ist der vierte Advent und die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Die Zeit für Dankbarkeit. Aber was bedeutet das genau? Laut Wikipedia ist Dankbarkeit ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat oder erhalten wird. Man kann dem Göttlichen, den Menschen oder sogar dem Sein gegenüber dankbar sein oder allen zugleich.
In diesem Sinne habe ich mich bei meinen Yogis mit meinem neuen Buch Yogis sind auch nur Menschen bedankt. Die Freude darüber war groß. Ich brachte damit nicht nur zum Ausdruck, dass sie mich inspirieren, sondern dass ich dankbar bin für ihr Da-SEIN. Nachdem ich ihnen das Buch überreicht hatte, kamen wir automatisch auf das Thema Dankbarkeit. Vielleicht liegt es an der aktuellen besinnlichen Zeit, dass wir Selbstreflexion betreiben und uns im besten Fall sagen können: Ich bin dankbar für das, was ich habe. Ich habe ein Dach über dem Kopf, was zu essen und einen Job. Sind das nicht die Grundbedürfnisse eines jeden? Wie viele Menschen ist dieser “Luxus” vergönnt?
Wir waren uns alle einig darüber, dass wir dankbar sind für die Menschen in unserem Leben, dankbar für unser Zuhause und dass wir nicht hungern müssen. Vor allem dankbar sind, im Großen und Ganzen gesund zu sein. Ist das nicht das Wichtigste? Last but not least, dankbar dafür, dass wir zusammen auf der Matte SEIN dürfen.
Aus yogischer Sicht ist Santosha, das aus dem Sanskrit übersetzt Zufriedenheit bedeutet, ein wichtiger Bestandteil der Dankbarkeit. Dabei gilt es, die innere mit der äußeren Zufriedenheit zu unterscheiden. Äußerlich sind wir zufrieden, wenn wir uns materielle Dinge leisten können. Ehrlich jetzt: Wie lange hält diese Zufriedenheit an? Erst wenn wir innere Zufriedenheit erlangen, können wir dauerhaft Dankbarkeit erleben.
Dankbarkeit kostet dich nichts. Aber dieses herrliche Gefühl wahrhaft zu empfinden, verändert einfach alles.
Wenn da nicht unser Ego wäre, das Unzufriedenheit in uns hervorruft. Es ist nicht so einfach, in unserer heutigen Zeit innere Zufriedenheit zu erlangen. Viel zu groß sind die Ansprüche an materielle Dinge, an andere und auch an uns. Jetzt zur Weihnachtszeit wird das dem ein oder anderen bewusst. Wenn sich die Frage stellt: Was wünsche ich mir? Eine Fernreise, ein neues Auto,ein neues Handy, Designerkleidung oder -möbel? Einen anderen Partner, weil er nicht so funktioniert, wie ich es mir vorstelle? Einen anderen Job? Oder lieber ein Leben voller Zufriedenheit und Glück?
Um zufrieden zu sein, ist es enorm wichtig, sich nicht zu wünschen, was noch fehlt im Leben oder besser sein könnte, sondern dankbar dafür zu sein für das, was man hat. Das können tiefe zwischenmenschliche Beziehungen sein oder ein leckeres Menü für die Familie oder liebe Menschen zu kochen, die Wohnung gemütlich zu gestalten, sich mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt auf einen Glühwein zu treffen oder ein Wellness-Wochenende mit dem Lieblingsmenschen zu verbringen. Oder ganz einfach, dankbar dafür zu sein, wenn es an Weihnachten schneit (was in unseren Gefilden in den letzten Jahren nicht der Fall war). Und ja auch kleine Geschenke zu machen. Wie sagt man so schön? Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Es müssen nicht immer große Dinge sein, die uns glücklich und zufrieden machen.
Wie erlangt man nun Dankbarkeit? Wenn wir lernen, das anzunehmen, was und wie es ist, erfahren wir innere Zufriedenheit und somit Dankbarkeit. Das passiert vielleicht nicht von heute auf morgen, aber wir können Dankbarkeit üben. Wie immer unterstützt uns Yoga dabei.
Eine Yogapraxis mit sanften Asanas, wie z. B. Yin Yoga in Kombination mit Pranayama, einer Meditation oder einer geführten Entspannungsübung hilft uns, unseren Geist still werden zu lassen und uns mit Liebe und Hingabe der Fülle des Lebens zu öffnen. Zu erkennen, dass es uns nicht besser geht, wenn wir alles haben, sondern sich den wahren Geschenken des Lebens zu öffnen, erzeugt eine tiefe Dankbarkeit in uns. Gerade zu Weihnachten, dem Fest der Liebe, sollten wir uns bewusst machen, dankbar dafür zu sein, was wir haben.
In diesem Sinne wünsche ich eine lichtvolle Weihnachtszeit erfüllt mit Liebe und Dankbarkeit.
Namasté Tanja