Gehören Weihnachtsgeschenke nicht genauso zum Fest der Liebe wie ein Weihnachtsbaum? Für mich hat beides Tradition. Mir geht es dabei nicht einmal um große Geschenke. Sondern um Geschenke, die von Herzen kommen. Geschenke mit ideellem Wert. In meinem letzten Beitrag Yoga mit Liebe und Hingabe habe ich schon erwähnt, dass meine Yogastunden ein Geben und Nehmen sind.
Schenken soll nicht heißen, dass man eine Gegenleistung erwartet. Es soll Freude bereiten, dem anderen etwas zu schenken. In vielen Kulturen ist es Tradition, etwas zu schenken. Sei es einem Kind, ein Geburtstagsgeschenk, ein Hochzeitsgeschenk oder ein Weihnachtsgeschenk. Schenken ist Ausdruck von Aufmerksamkeit, Freundschaft und Liebe. Wie sagt man so schön? Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Davon abgesehen, dass man immer aufmerksam durch das Leben gehen sollte, ist es nicht schön zu sehen, wie man durch das Geben anderen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert? Nicht, weil sie etwas geschenkt bekommen, sondern weil man ihnen ein Gefühl der Wertschätzung vermittelt. Ist das nicht ein gutes Gefühl? Beim Yoga spielt das Schenken und das Geben eine große Rolle. Aus yogischer Sicht sollte man etwas schenken, ohne ein Gegengeschenk zu erwarten. Das wäre echtes Karma-Yoga (Yoga der Tat oder des selbstlosen Dienens). Aparigraha, eine der fünf Yamas (ethische Grundregeln) des Yogasutra (Leitfaden des Yoga) bedeutet aus dem Sanskrit (indische Gelehrtensprache) wörtlich übersetzt Nichtannehmen, Zurückweisen von Geschenken, Unbestechlichkeit, Nicht-Besitzen-Wollen. Will heißen, anderen etwas zu geben, ohne etwas dafür zu erwarten. Erwartet man eine Gegenleistung, ist das nach diesem Prinzip nichts anderes als Bestechung.
Das wahre Geschenk besteht nicht in dem, was gegeben oder getan wird, sondern in der Absicht des Gebenden oder Handelnden. (Seneca)
Ich sehe Geschenke zu Weihnachten nicht als Bestechung an. Für mich ist eine Freude, an Heiligabend mit der Familie zusammen zu sitzen und Geschenke auszupacken. Das wird regelrecht zelebriert. Es bringt Nähe. Es verbindet. Dabei ist Geduld kein Thema. Wir freuen uns für den anderen mit und warten ab, bis man an der Reihe ist. Was wäre Weihnachten ohne Geschenke unter dem Weihnachtsbaum?
In diesem Sinne wünsche ich besinnliche Weihnachten.
Namasté Tanja