Was hat Yoga mit Science-Fiction zu tun? Diese Frage stellte ich mir gestern auf dem Science-Fiction-Event in Speyer. Wer Fan von Starwars, Mando, seinem Jedi-Findelkind Grogu (ich liebe diesen kleinen grünen Kerl) und Co.ist kennt mit Sicherheit die Grußformel der Jedi: „Möge die Macht mit dir sein“ oder der Mandalorianer: „Das ist der Weg”. Aus yogischer Sicht könnten das auch Leitsätze oder Affirmationen sein.
Nun ist das Wort Macht eher negativ behaftet. Nicht in jedem Fall. „Möge die Macht mir dir sein“ ist ein Satz, der verwendet wird, um einer oder mehreren Personen Wohlwollen zu wünschen. Man könnte ihn auch mit „Viel Glück“ gleichsetzen. Also alles andere als negativ. Er steht dafür, dass die Macht wirken möge, damit der Adressat seine Ziele besser erreichen kann. Nicht umsonst wurde er von einem General in dem Star Wars-Film verwendet, der Rebellentruppen in den Kampf gegen ein böses Imperium und dessen Anführer Darth Vader schickte. Dabei geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse. Genauso wie die Jedi-Ritter die Macht positiv nutzen, wäre es auch für uns sinnvoll, sie zu nutzen, um unseren Alltag mit all seinen Hürden und Hindernissen zu meistern. Yoga kann uns dabei unterstützen.
Für Science-Fiction hat nicht jeder etwas übrig. Aber fragst du dich nicht manchmal auch, ob es da draußen noch etwas anderes gibt? Ich als Yogi glaube an die universelle Energie. Schließlich ist sie ein Konzept, dass es schon seit Jahrtausenden gibt und weltweit anerkannt wird. Die universelle Energie ist in allen Dingen im Universum. Auch in unserem Dasein selbst. Sie ist unsere Lebenskraft. Wie du vielleicht weißt, ist das OM, der Urlaut, aus dem Allles entstanden ist. Er wird auch als Klang der Schöpfung bezeichnet. Durch das Chanten von OM kann man die Kraft der universellen Energie nutzen und Positives in sein Leben ziehen.
Du bist der Urknall, die ursprüngliche Kraft des Universums, so wie du in Erscheinung tritts. (Alan Watts)
Um noch einmal auf Darth Vader zurückzukommen. Als Yogi weißt du sicher, dass eine der wichtigsten Atemübungen nach seinem Namen benannt wird. Die Ujjayi Atmung. Sie wird auch als siegreicher Atem oder Meeresrauschen bezeichnet. Wir alle wissen, wie wichtig eine richtige Atmung für unsere Lebensenergie, für unser Prana ist. Sie hält unseren Körper am Leben und sorgt für eine gute Gesundheit.
Um es einfach zu erklären: Bei dieser Atemtechnik atmest du mit geschlossenem Mund aus dem Rachen heraus durch die Nase ein und aus. Als ob du einen Spiegel anhauchst. Nur eben mit geschlossenem Mund. Unser Atem wird dadurch länger und intensiver, weil durch die verengte Stimmritze weniger Luft durchfließen kann. Wir erzeugen dabei ein kehliges Rauschen. Bei Darth Vader ist das nicht zu überhören.
Die Darth Vader-Atmung vertieft nicht nur unseren Atem. Durch das Fokussieren darauf lenken wir uns von unserem Gedankenkarussell ab. Mit Ujjayi beruhigen wir unsere Nerven, reduzieren Stress, erhöhen unser Atemvolumen und beleben Geist und Körper. Übrigens aktiviert die Ujjayi-Atmung unser Hals-Chakra. Sie bereinigt und lässt uns mutig die Wahrheit sprechen.
Im Yoga wird Gut und Böse unterschieden. Ein jeder trägt helle und dunkle Seiten in sich. Sie gehören zu unserem Selbst dazu. Darth Vader und sein Gefolge verkörpern die dunklen Seiten. Die Jedi-Ritter symbolisieren die Lichtseiten, das Gute in uns.
Durch Yoga lernen wir die schlechten Seiten abzubauen und die guten zu fördern. Dabei kann es zu einem innerem Kampf mit unserem Selbst kommen. Muster und Glaubenssätze sitzen tief. Wir legen sie nicht von heute auf Morgen ab. Genau diese innere Auseinandersetzung führen wir, wenn wir uns auf dem Yoga-Weg befinden. In diesem Sinne: „Das ist der Weg”.
Namasté Tanja